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Feral Utopias – Wilde Utopien
Wilde Utopien ist eine mehrkanalige Animation, die sich aus einer Toninstallation von Studioaufnahmen schwuler und lesbischer Personen sowie Scans von Kupferstichen / Radierungen
aus dem 19. Jahrhundert zusammensetzt, welche entstanden, als koloniale Naturforscher nordamerikanische Landschaften dokumentierten.
Die schwulen und lesbischen Teilnehmer des Projekts wählten eine Spezies, wurden bezüglich ihrer besonderen Affinität zu ihr interviewt und dann während Bewegungsabläufen aufgenommen, die ihre Beziehung zu dieser Tierart ausdrückten. Die Teilnehmer wurden gefragt: Welche Spezies vermittelt dir ein Gefühl von Heimat? Im Rahmen einer gemeinsamen Mahlzeit sprachen wir darüber, inwiefern die menschliche Vormachtstellung ein Teil des Vermächtnisses von Kolonialismus, Patriarchat, Rassismus und Sexismus ist. Als die Teilnehmer ihre persönlichen speziesübergreifenden Wahlverwandschaften erkundeten, zeigte sich, dass ihre Geschichten in dem Kampf um Zugehörigkeit zu einer menschlichen Gesellschaft verortet sind, die homosexuellen Menschen immer und immer wieder ihr Unerwünschtsein vermittelt hat.
Wilde Utopien legt Zeugnis ab vom Kämpfen und Überleben, als eine Sammlung und Neuorientierung von schwul-lesbischen Geschichten in einer post-kolonialen Landschaft. Das Projekt ist stark inspiriert von kritischen Betrachtungen Amerikas als einem Ort von Siedler-Kolonialismus, dessen geschichtlicher Hintergrund des Genozids an den Ureinwohnern die zeitgenössische Kultur und Politik prägt. Indem das Werk das Potenzial eines Bündnisses zwischen Schwulen / Lesben und Tieren erforscht, hinterfragt es, mit wem Schwulsein / Lesbischsein eigentlich eine Gemeinschaft bildet und wie es zu neuen Solidaritäten führen kann.
Ein besonderer Dank an alle Teilnehmer an diesem Projekt für eure Stimme, eure unglaublichen Geschichten und euer Vertrauen in mich: Vanessa Fixmer-Oraiz, Harper Lee Haynes, Duane Lee Holland, Fidencio Martinez und Nina Morrison.
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